2.2.8 Hochdruckwasserreinigen und Hochdruckwasserstrahlen

Zwei Systeme haben sich bisher besonders bewährt, die sich durch die zur Erzeugung der kinetischen Energie aufgewandte Arbeit unterscheiden:

Hochdruckwasserreinigen
Bei diesen Geräten wird das Wasser mittels einer Pumpe zur Ausströmdüse gebracht und dabei – wenn gewünscht – auch aufgeheizt. Üblich sind

  • Arbeitsdrücke 25 – 170 bar regelbar
  • Temperaturen 30 – 155 °C regelbar
  • Wassermengen bis 2.000 l/h

Im Allgemeinen werden Reiniger- und Inhibitorzusätze (Zusätze zum Erreichen einer bestimmten Reaktion) zugeführt.

Vorteilhaft kann es sein, Reiniger zunächst in höherer Konzentration aufzusprühen und erst nach ausreichender Einwirkzeit den Hochdruckstrahl einzusetzen.

Diese Geräte werden in den Anwendungsbereichen der Oberflächenreinigung und Entfettung, weniger jedoch zur Entrostung und Aufrauung eingesetzt.

Das Hauptanwendungsgebiet ist das Entfernen von öligen, fettigen und schmierigen Verschmutzungen sowie von wasserlöslichen Verunreinigungen, Salzen und Korrosionsprodukten an vielfältigen Objekten, insbesondere des Maschinen- und Stahlbaues, im Kfz- und Eisenbahnwesens sowie z.B. bei der Vorbereitung feuerverzinkter Oberflächen zum Beschichten. Sollen Beschichtungen ganz oder teil-weise erhalten bleiben, so ist mit Temperatur und Reiniger darauf Rücksicht zu nehmen.

Hochdruckwasserstrahlen
Üblich sind:

  • Arbeitsdrücke 250 – 2.000 bar
  • Durchflussmengen 1.000 – 6.000 l/h

Diese Systeme können sowohl zum Schneiden, Trennen als auch zum Oberflächenreinigen oder -aufrauen eingesetzt werden.

Besonders vorteilhaft ist der hohe Massenanteil, der einen harten Strahl ergibt, sodass weiche oder elastische Verschmutzungen wesentlich schneller als mit allen anderen Verfahren abgestrahlt werden können. Ein großer Nachteil ist die sehr schwere manuelle Handhabung der Düsenlanzen infolge der hohen Rückstoßkraft. Deshalb wird im Anwendungsfall meist mittels Vorrichtungen gestrahlt.

Durch den hohen Wasseranfall ist selbstverständlich keinerlei Staubbildung gegeben. Nachteilig ist die Entsorgung auf Baustellen, weil giftige Stoffe mit dem Wasser in die Umwelt oder Kanalisation gelangen können.

Bei beiden Verfahren kann zusätzlich durch Injektion in geringer Menge Strahlmittel zur Erhöhung der Leistung beigemischt werden.