7.3 Doppelkammerstrahlkessel

Um häufige und zeitraubende Füllzeiten zu vermeiden, wurde ein Doppelkammerstrahlkesselsystem entwickelt, das gewährleistet, dass der Strahler ununterbrochen mit Strahlmittel versorgt werden kann. Zwei übereinander befindliche Druckkammern ermöglichen das kontinuierliche Einfüllen von Strahlmittel, wobei die obere Kammer als Füllkammer, die untere als Strahlkessel im Einsatz ist. Das Volumen jeder Kammer ist 150 l. Es können ohne weiteres 2 Mischventile und damit auch 2 Strahler angeschlossen werden, die sogar Strahldüsen mit Düsendurchmessern bis zu 20 mm verwenden können.

Doppelkammerstrahlkessel können sowohl handbetätigt, als auch mit Fernbedienung und Füllsteuerung geliefert werden. Bei der Handsteuerung muss ein Mann zur Bedienung am Silo sein. Die Funktionsweise ist derart, dass dieser Mann die obere Kammer durch Öffnen eines Entlüftungshahnes drucklos macht und nach dem Einlaufen des Strahlmittels wieder unter Druck setzt. Steht die Kammer wieder unter Druck, so öffnet sich automatisch durch das eingebaute Druckkräfteverhältnis der Verschlusskegel der unteren Kammer und das Strahlmittel fließt in die untere Kammer.

Wird die Befüllung manuell durchgeführt, so besteht die Gefahr, dass die untere Kammer unter Umständen leergefahren ist und das von oben nachzufüllende Strahlmittel zu spät in den Druckluftstrom einläuft, sodass kurzzeitig der Strahler an der Düse nur Druckluft und kein Druckluft-Strahlmittelgemisch zur Verfügung hat. Dies wird verhindert bei Doppelkammerautomatikkesseln, weil das Zeitintervall der Befüllung je nach Düsengröße exakt eingestellt werden kann.

Ein großer Nachteil dieses Systems ist seine geringe Mobilität. Es sind umfangreiche Maßnahmen notwendig, um den Kessel auf der Baustelle aufzustellen und gegen Witterungseinflüsse wie Wind und Regen abzusichern. Besonders schwerwiegend ist dies z.B. bei Wanderbaustellen wie an Brücken oder Tanklager, wenn der Standort mehrfach verändert werden muss.







Doppelkammer - strahkessel

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