7.4 Misch- und Dosierventil

Die Funktion dieser Einrichtung geht schon aus der Definition „Mischen und Dosieren“ hervor.

Die Auswahl eines geeigneten Dosier- und Mischventils hängt von Beurteilungs- kriterien gleich großer Bedeutung ab, die hier ohne Wertung aufgezählt werden sollen:

  • leichte, aber betriebssichere Handhabung
  • leichte Mengendosiermöglichkeit, möglichst 0 – 100%
  • Verschleißfestigkeit
  • konstruktive Ausbildung des Strahlmittelkanals, sodass ein möglichst konstanter Fluss des Strahlmittels in den Luftstrom gegeben ist
  • durch Verwendung der von der Berufsgenossenschaft geforderten Totmannschaltung muss auch die Möglichkeit einer abrupten Unterbrechung des Strahlmittelzuflusses konstruktiv berücksichtigt werden.

Seit je her steht einem optimalen Kompromiss dieser Punkte das individuelle Verhalten des Strahlers entgegen, was sich besonders bei Analysen des verbrauchten Strahlmittels zeigt.




DV80 Dosierventil

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ADV80 Dosierventil

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Viele Strahler dosieren falsch. Sie öffnen das Dosierventil zu weit, sodass ein viel zu hoher Beladungsfaktor, d.h. Strahlmittelmenge zu Druckluftmenge gefahren wird, was aber nicht zu entsprechend höherer Strahlleistung führt. Bei Normaldrücken von 7 – 8 bar zeigen Analysen von verbrauchtem Strahlmittel, dass nur 30 – 35% beim Aufprall so zerplatzen, dass sie nicht wiederverwendbar sind. Dabei spielt auch noch die Härte und Form des beigesetzten Strahlmittels eine nicht unbeachtliche Rolle.

Bei Strahldrücken von 10 – 12 bar sind immer noch 60% des Strahlmittels wiederverwendbar. Ein zweiter wesentlicher Faktor für die häufig falsche Beurteilung des Strahlmitteldosierventils ist seine gezwungenermaßen nicht optimale Position unter dem Strahlkessel, da dieser oft weit entfernt von der Düse aufgestellt wird und somit im Strahlschlauch zwangsläufig eine Entmischung stattfindet. Diese ist umso größer, je mangelhafter Schlauchquerschnitte, Kupplungssysteme und die Verlegung des Schlauches sind (z.B. viele Windungen, Einklemmung, Einknickungen).

Deshalb sollte bei der Strahlmitteldosierung äußerste Sorgfalt aufgewendet werden. Hinzuzuzählen sind die immer höher werdenden Kosten für die Entsorgung der z.T. mit giftigen Farbstoffen vermengten, verbrauchten Strahlmittel.