7.5 Schläuche, Schlauchlängen, Kupplungen
Wichtig ist die Auswahl eines geeigneten Schlauchsystems, wobei prinzipiell von der Funktion her zwei verschiedene Anforderungen an die Schläuche gestellt werden:
- bis zum Strahlkessel
möglichst druckverlustfreier Transport der Druckluftmenge - Vom Strahlkessel zur Düse
möglichst druckverlustfreier Transport des Strahlmitteldruckluftgemisches unter der erheblichen Verschleißeinwirkung des transportierten, abrasiven Strahlmittels.
Die heutigen auf dem Markt befindlichen Schläuche laufen unter dem Begriff Druckluftschlauch und sind nur für den reinen Transport von Druckluft gedacht, wobei schon der Ölgehalt der Druckluft, der vom Verdichtungsprozess her zwangsläufig enthalten ist, beste Qualität erfordert. Bekanntlich zersetzt Öl schlechte Gummimischungen so stark, dass Teile der Wandung eines Schlauches sich ablösen können.
Der Begriff „Sandstrahlschlauch“ zeichnet die Schlauchqualität aus, die infolge ihrer Zusammensetzung widerstandsfähig gegen Abrasivität ist. Allerdings sind diese Schläuche nicht besonders ölbeständig. Sandstrahlschläuche werden in der Regel aus einer Mischung von Naturkautschuk und synthetischem Gummi hergestellt.
Sie sind so aufgebaut, dass sich eine entsprechend dicke Innenseele und eine entsprechend steife Außenhaut, beide verankert in einer Nylonfadenzwischenlage, durch das Wickeln über einen Dorn, ergeben. Die Fertigungslängen sind 40 m.
Der Schlauch muss eine bestimmte Steifigkeit haben, damit er beim Verlegen über Kanten wie Brückengeländer, Gerüststreben und Konstruktionselemente nicht einknickt. Jede Knickstelle bedeutet eine Querschnittsverengung und somit Druckverlust und Verschleiß. Aus diesem Grund muss unter allen Umständen vermieden werden, den Schlauch in Bögen und Windungen auszulegen.
Für den Verschleiß des Schlauches und für den Druckverlust des strömenden Gemisches ist der Schlauchdurchmesser ein ganz wichtiges Kriterium. Sandstrahlschläuche gibt es aufgrund seiner aufwendigen Fertigung nur mit fünf verschiedenen Innendurchmessern:
- Düsengröße bis 5 mm, Schlauchdurchmesser 13 mm
- Düsengröße bis 6,5 mm, Schlauchdurchmesser 19 mm
- Düsengröße bis 8 mm, Schlauchdurchmesser 25 mm
- Düsengröße bis 11 mm, Schlauchdurchmesser 32 mm
- Düsengröße bis 20 mm, Schlauchdurchmesser 42 mm
Ein dünner Schlauch und eine große Düse überlasten den Schlauch.
Ein dicker Schlauch und eine kleine Düse überlasten die Düse.
Die lichte Weite des Strahlschlauches sollte 3, besser 4-mal so groß sein als die Bohrung der Düse.
So ist es stets ratsam, aus Verschleißgründen sicherheitshalber den nächstgrößeren Durchmesser auszuwählen. Als Faustregel sind obige Durchmesser in Abhängigkeit der Düsengröße und der Schlauchlänge anzusehen.
Prinzipiell sollten Schlauchlängen über 120 m vermieden werden. Bei der Verwendung solcher Längen ist es ratsam die ersten 40-80m mit einem größeren Durchmesser auszuführen.
Die Verwendung eines größeren Schlauchdurchmessers verhindert Druckverluste auf dem Weg vom Strahlkessel bis zur Düse. Um bei schwierig zu strahlenden Objekten die Düse optimal führen zu können, wird häufig am Ende ein Handschlauch von 3 bis max. 5 m Länge in Verbindung mit der Strahldüse verwendet.
Die Verbindung verschiedener Schlauchlängen und Schlauchstücke untereinander wird mittels speziell entwickelten Bajonettkupplungen ausgeführt. Diese werden nicht in den Schlauch, sondern auf den Schlauch aufgesteckt. Sie haben eingearbeitete Schlauchrillen und werden mit Blechschrauben in der Schlauchdecke gehalten. Das gesamte System ist so konzipiert, dass die Klauen so ausgebildet sind, dass kleinere und größere Schläuche miteinander verbunden werden können.
Als Werkstoff werden Aluminium, Temperguss, Bronze und Kunststoff zur Herstellung der Kupplungen verwendet.